News - 06.05.2024

Auf ein Bier mit...Gerstenbauer Christoph Miller!

Christoph baut unsere Braugerste Steffi an. Wir haben auf ein Bier vorbeigeschaut und über die regionale Landwirtschaft, den Wert von Lebensmitteln, Papierkram und Bauernregeln geplaudert.

„Wir haben total den Bezug zu unseren Lebensmitteln verloren“

In Eisenbrechtshofen, nahe Langweid, baut Landwirt Christoph Miller seit 2015 die Braugerste Steffi für uns an. Wir haben auf ein Bier vorbeigeschaut und über die regionale Landwirtschaft, den Wert von Lebensmitteln, Papierkram und Bauernregeln geplaudert.

Christoph, was ist für dich das Besondere an der Zusammenarbeit mit Riegele?

Christoph: Das hohe Vertrauen von beiden Seiten! Klingt irre, aber wir haben das einfach per Handschlag vereinbart – kein Papier, das sowieso nichts Wert ist, wenn irgendwas nicht stimmt. Braumeister Frank Müller hat klare Vorstellungen, er will beste Qualität und eine bestimmte Gerstensorte, die „Steffi“. Das ist eine sehr anspruchsvolle Sorte. Aber man bekommt hohe Wertschätzung für das Endprodukt, an dem man mitgewirkt hat. Ich kann meinen Gästen eine Flasche Michaeli auf den Tisch stellen und sagen: „Das wurde mit meiner Gerste gebraut!“

Sollten sich die Leute mehr mit Lebensmitteln auseinandersetzen?

Christoph: Ja! Wir haben total den Bezug dazu verloren, wo unsere Lebensmittel herkommen und welche Inhaltsstoffe, Arbeit und Energie drinstecken. Das gilt nicht nur fürs Bier. Meine Frau backt seit Jahren eigenes Brot. Wenn man das mal macht, isst man auch die letzte, harte Scheibe noch gerne, weil man einen ganz anderen Blick aufs Produkt hat.

Warum ist regionale Landwirtschaft so wichtig für mittelständische Brauereien?

Christoph: Klar, kurze Wege fürs Klima sind ein Faktor. Aber wenn eine Brauerei regional einkauft, hat sie auch mehr Kontrolle über Qualität. Schließlich geht es um Lebensmittel! Ein Beispiel: Wenn dein Malz über den Welthandel kommt und es dann mal wieder einen Schadstoff-Skandal im Ausland gibt, dann hast du als Brauerei nicht nur ein Qualitätsproblem. Das kann theoretisch regional auch passieren, aber bei einer vertrauensvollen Zusammenarbeit hat man doch deutlich mehr Einblick und Respekt gegenüber seinem Vertragspartner, weil man ihm in die Augen schauen kann und muss!

Gibt es eigentlich eine Bauernregel, die immer stimmt?

Christoph: Was wirklich stimmt: Wie die Saat, so die Ernte! Dadurch ist der Grundstein für ein gutes Produkt gelegt. Wenn man dann noch in jedem Schritt sauber arbeitet, kann sich auch das Ergebnis sehen lassen.